Nicht weniger als zwölf Naturparks gibt es in NRW. Jeder einzelne Park hat seinen eigenen Charakter und vermittelt die Nähe zur Natur auf ganz besondere Weise.
Ein Urwald in der Eifel
Mehr als nur ein Naturpark ist der Nationalpark Eifel. Seit 2004 werden hier weder die Früchte des Waldes noch seine anderen Rohstoffe durch den Menschen genutzt. Auf diese Weise hat sich der Nationalpark zu einem regelrechten kleinen Urwald entwickeln können.
Mehr als 2.300 vom Aussterben bedrohte Tierarten haben hier wieder ein Zuhause gefunden. Mit dazu gehören die äußerst scheuen Wildkatzen, der Schwarzstorch und der Uhu. Ein barrierefreier Wanderweg, der „Wilde Weg“, wurde geschaffen, um allen Besuchern einen möglichst komfortablen Zutritt zu den Schönheiten der Natur im Nationalpark Eifel zu schaffen.
Sportlich Veranlagte können den Wildnis-Trail benutzen und genießen atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Seen. Sternengucker sind in der Astronomie-Werkstatt herzlich willkommen, denn nirgendwo sonst in Deutschland ist die Milchstraße mit bloßem Auge so deutlich zu erkennen.
Nicht nur Kinder werden vom Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland begeistert sein. Hier leben die 400 Wilden Pferde des Herzogs von Croy. Im Merfelder Bruch leben die berühmten Pferde weitestgehend unabhängig, lediglich in den kalten Wintermonaten erhalten sie zusätzliches Futter. Wälder, weite Heidelandschaften und Seen prägen das Bild dieses Naturparks, der unter anderem auch einen Jugendzeltplatz inmitten der idyllischen Natur aufzuweisen hat.
Urbanes Leben in Einklang mit der Natur
Ein UNESCO Geopark ist der 1.550 Quadratkilometer große Terravita Park, der sich vom Teutoburger Wald bis hin zum Osnabrücker Land erstreckt. Auf 2.800 Kilometern Wanderwegen können sich Naturfreunde und Erholungsuchende mit 300 Millionen Jahren Erdgeschichte vertraut machen. Hundert Naturdenkmale, Moore, Heidelandschaften, archäologische Fundstätten und viele andere faszinierende, einzigartige Phänomene warten darauf, entdeckt zu werden.
Wen es nach Erholung dürstet, der muss sich in NRW gar nicht weit aus dem Stadtgebiet begeben. Der Naturpark Rheinland beispielsweise liegt direkt vor der Haustür von Köln. Schon in der Römerzeit hieß diese Gegend der Obst- und Gemüsegarten von Köln. Der fruchtbare Boden und das milde Klima lassen Kirschen, Äpfel, Birnen und Erdbeeren besonders gut gedeihen. Im Frühling verwandelt sich die Landschaft hier in ein duftendes, zartrosa Blütenmeer. Vier Naturparkzentren und ein großer Wassererlebnispark machen den Besuch im Naturpark Rheinland noch spannender.
Ein wahrer Besuchermagnet ist ebenfalls der Naturpark Arnsberger Wald. Unterirdische Höhlen, ein Wasservögel-Schutzgebiet sowie die Talsperren der zahlreichen Seen versprechen ganz besondere Naturerlebnisse. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist hierbei eine Mondscheinwanderung über den historischen Plackweg.
Wie man sieht, bietet Nordrhein-Westfalen seinen Besuchern eine Reihe von überraschenden Naturerlebnissen. Die wundervollen und nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten konzipierten Naturparks bilden einen eindrucksvollen Gegensatz zu den großen städtischen Ballungsräumen in NRW. Modernes urbanes Leben und der Schutz und Erhalt einer intakten Natur gehen in Nordrhein-Westfalen Hand in Hand zum Wohle des Menschen und der Umwelt.